Die Bedeutung einer klaren Markenpositionierung für kleine Unternehmen
Einleitung: Was bedeutet Markenpositionierung?
Die Markenpositionierung ist der zentrale Kompass deiner Kommunikation. Sie beschreibt den festen Platz, den deine Marke im Kopf deiner Zielgruppe einnehmen soll. Gerade für kleine Unternehmen und Gründer ist eine klare Markenpositionierung wichtig, um sich von der Konkurrenz abzuheben und eine gute Kundenbindung aufzubauen.
Warum Markenpositionierung besonders für kleine Unternehmen wichtig ist
Kleine Unternehmen verfügen selten über riesige Budgets, da muss jeder Euro, der ins Marketing fließt, bei der richtigen Zielgruppe ankommen. Eine scharfe Positionierung hilft dabei, Ressourcen gezielt einzusetzen: Du sprichst genau die Menschen an, die zu dir passen, und ziehst sie wie ein Magnet an. Denn wer seine Nische kennt, kommuniziert klarer, authentischer und effizienter.
Eine klare Positionierung bringt viele Vorteile:
- Sie stärkt deine Wiedererkennbarkeit
- Sie sorgt für klare Entscheidungen im Marketing
- Sie erleichtert dir die Abgrenzung vom Wettbewerb
- Sie zieht gezielter die Kunden an, mit auf die du dich fokussieren willst
Die häufigsten Fehler in der Markenpositionierung kleiner Unternehmen
Viele kleine Unternehmen starten ohne strategische Grundlage. Sie wollen "alle" ansprechen, vermeiden klare Aussagen oder passen sich der Konkurrenz zu stark an. Dadurch verlieren sie ihr eigenes Profil und sind „unklar“ und dadurch weniger attraktiv.
Ein weiterer Fehler: Der Fokus liegt zu sehr auf dem Produkt und zu wenig auf dem Nutzen für die Zielgruppe. Markenpositionierung beginnt jedoch mit dem Kunden, nicht mit dem Produkt. Wer sich nicht entscheidet, wird austauschbar – und genau das ist fatal.
Die Grundlagen einer starken Markenpositionierung
1. Zielgruppe definieren
Ohne ein klares Bild deiner Zielgruppe kannst du deine Marke nicht positionieren. Wer ist dein idealer Kunde? Was sind seine Bedürfnisse, Probleme, Wünsche? Je genauer du das verstehst, desto besser kannst du kommunizieren. Nutze Personas, Interviews oder Erfahrungen aus der Praxis, um deine Zielgruppe zu schärfen.
2. Wettbewerbsumfeld analysieren
Welche Anbieter gibt es in deinem Markt? Wie positionieren sie sich? Was machen sie besser oder schlechter als du? Eine Wettbewerbsanalyse zeigt dir, wo du dich abheben kannst und wo es Chancen für Differenzierung gibt.
3. Alleinstellungsmerkmal (USP) herausarbeiten
Was machst du anders als alle anderen? Dein USP ist der Kern deiner Markenbotschaft. Das kann ein besonderes Produkt, eine spezielle Leistung oder dein individueller Ansatz sein. Wichtig: Der USP muss relevant für deine Zielgruppe sein und ihre konkreten Probleme lösen.
4. Markenwerte und -persönlichkeit entwickeln
Menschen kaufen von Menschen. Deshalb ist es wichtig, dass deine Marke Werte, Haltung und eine eigene Tonalität hat. Ob persönlich, professionell, verspielt oder sachlich – deine Markenpersönlichkeit macht dich greifbar und unterscheidbar.
5. Eine zentrale Markenbotschaft formulieren
Deine Markenbotschaft bringt es auf den Punkt. Sie beantwortet: Warum gibt es dein Unternehmen? Was bietest du wem und warum gerade du? Diese Botschaft ist das Fundament für Website, Social Media, Newsletter, Werbung und Gespräche.
Wie Positionierung in der Praxis aussieht
Ein Beispiel: Eine Yogalehrerin bietet nicht einfach "Yoga für alle" an, sondern positioniert sich als "Yoga für Frauen in den Wechseljahren". Ihre Sprache, ihre Angebote und ihr Marketing richten sich gezielt an diese Zielgruppe. Ergebnis: Sie wird sichtbarer für genau die Menschen, denen sie wirklich helfen kann.
Oder: Ein Fotograf spezialisiert sich nicht auf "Hochzeiten, Porträts und Events", sondern auf "authentische Businessfotos für Selbstständige". Damit spricht er genau die Kundengruppe an, die qualitätsbewusst, aber nicht agenturgebunden ist.
Der Einfluss von Positionierung auf andere Marketingbereiche
Eine klare Positionierung ist die Basis für:
- Branding: Farben, Schriften, Bildwelt, Tonalität – alles wird aus der Markenidentität abgeleitet
- Content Marketing: Du weißt, über welche Themen du sprichst und welche nicht
- Website & SEO: Deine Keywords, Headlines und Inhalte basieren auf deinem Nutzenversprechen
- Social Media: Du ziehst die richtigen Follower an, weil du klar und konsistent kommunizierst
- E-Mail Marketing: Du kannst gezielte Inhalte senden, weil du deine Zielgruppe gut kennst
So entwickelst (oder schärfst) du deine Positionierung
1. Nutze Feedback
Frage Kunden, Freunde oder Partner: Wofür stehst du aus ihrer Sicht? Was unterscheidet dich? Welche Begriffe verbinden sie mit deiner Marke? Außenwahrnehmung ist oft ehrlicher als Eigenbild.
2. Entwickle eine Positionierungsaussage
Sie sollte so lauten: "Ich helfe [Zielgruppe] dabei, [Nutzen], indem ich [Leistung oder Methode] anbiete." Beispiel: "Ich helfe selbstständigen Frauen dabei, sich mit einem stimmigen Markenauftritt sicher zu zeigen, indem ich sie bei Strategie und Umsetzung begleite."
3. Erstelle ein Verbalkonzept
Ein starkes Verbalkonzept ist das Herz deiner Markenkommunikation. Es vereint alle Elemente deiner Positionierung auf einem einzelnen Papierblatt und besteht aus folgenden Bausteinen:
- Insight: Was bewegt deine Zielgruppe wirklich? Was ist ihr zentrales Problem oder Bedürfnis?
- Nutzen: Was bietest du – funktional (z. B. Zeitersparnis) und emotional (z. B. Sicherheit, Vertrauen)?
- Proof: Was belegt deine Glaubwürdigkeit? Erfahrungen, Ergebnisse, Referenzen?
- Markenpersönlichkeit: Wie klingt deine Marke? Welche Haltung und Tonalität passen zu dir?
- Markenwerte: Was ist dir wichtig? Welche Prinzipien leiten dein Handeln?
- Markenkern: Was ist der zentrale Antrieb deiner Marke? Dein "Warum"?
- Claim: Ein kurzer, einprägsamer Satz, der deine Marke auf den Punkt bringt.
Dieses Konzept sorgt dafür, dass deine Kommunikation konsistent, glaubwürdig und markentypisch ist – egal ob Website, Insta-Reel oder Verkaufsgespräch.
4. Setze deine Positionierung konsequent um
Eine gute Positionierung lebt nicht nur auf dem Papier. Sie zeigt sich in jedem Text, jedem Post, jedem Kundengespräch. Je konsequenter du bist, desto stärker wird deine Marke.
Das Verbalkonzept ist auch für Agenturen eine sehr gute Hilfe, damit sie deine Marke leichter erstehen und darauf abgestimmte Maßnahmen und Visuals erstellen können.
5. Überprüfe deine Positionierung von Zeit zu Zeit
Doch das Verbalkonzept ist nicht in Stein gemeißelt. Änderungen im Markt wie Trends, Nachfrage, Wettbewerb und Mode können Einfluss auf deine Positionierung haben. Daher werden Markenpositionierungen in Abständen immer wieder überprüft, ob sie noch zu dir, deinen Kunden, deinem Produkt und in den Markt passen.
Fazit: Eine klare Markenpositionierung zahlt sich aus
Eine klare Markenpositionierung ist für kleine Unternehmen kein Luxus, sondern die Grundlage für Erfolg. Wer weiß, wofür er steht und für wen er da ist, gewinnt schneller Vertrauen, wirkt professioneller und spart Zeit und Geld im Marketing. Doch Positionierung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein Prozess. Aber einer, der sich lohnt.
Wenn du deine eigene Positionierung entwickeln oder überprüfen möchtest, melde dich gern. Ich helfe dir dabei, klarer zu werden und deine Marke zu stärken. Schreib mir eine Nachricht an anne@moinbrands.de